Verlängerter Lockdown: Aktuelle Coronaregeln für Nagelstudios
Der aktuelle Lockdown geht in die Verlängerung – was bedeutet das für Nageldesignerinnen? Im Rahmen der Lockerungen wurden körpernahe Dienstleistungen wie Nageldesign wieder erlaubt, durch die erneut steigenden Infektionszahlen hat sich die Bundesregierung jedoch dafür entschieden, den Lockdown weiterzuführen. Wir erklären dir, was sich für dich bei deiner Arbeit im Nagelstudio verändert und welche bestehenden Maßnahmen weitergeführt werden müssen.
Nagelstudio im verlängerten LockdownVerlängerung: Bis zum 18. April 2021
Unsere Infobox dient zu deiner Information, wir haben sie nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und können keine rechtliche Beratung bieten. (Stand 24.03.2021), Quelle
Nagelstudios:
9 Fragen zum verlängerten Lockdown
Muss ich Schnelltests anbieten? Ist es nötig, mein Hygienekonzept zu ändern? Welche Herausforderungen erwarten mich? Wir haben unsere Nageldesignerin Stefanie (arbeitet in einem Studio mit Mitarbeitern im Nagelstudio mit Kosmetikbereich) und Martina (arbeitet alleine im reinen Nagelstudio) gefragt, was die Verlängerung des Lockdowns für sie und ihre Kundinnen im Nagelstudio bedeutet und wie sie damit umgeht.
Welche Auswirkungen hat der verlängerte Lockdown auf Nagelstudios?
Nageldesignerin Stefanie: „Im Moment bleibt für Nagel- und Kosmetikstudios (Stand 24.03.3021) alles wie bisher – wir müssen vorerst also noch nicht wieder schließen. Das kann sich natürlich jederzeit mit der sogenannten „Notbremse“ ändern. Für diese spielen der Inzidenzwert der einzelnen Regionen und die Auflagen der Bundesländer eine wichtige Rolle. Man sollte sich also täglich darüber informieren, wie die aktuelle Lage im eigenen Ort ist.“
Welche Ängste und Sorgen begleiten euch in der Lockdown-Verlängerung?
Nageldesignerin Stefanie: „Natürlich ist die Angst vor einer erneuten Schließung der Nagelstudios wieder da – die haben wir ständig vor Augen. Die kurze Zeit der Öffnung hat zumindest bei uns nicht gereicht, um die Verluste der vergangenen Monate auszugleichen, geschweige denn ein neues finanzielles Polster für einen kommenden Lockdown aufzubauen.”
Alleine im Nagelstudio bei aktueller Corona-Lage – was bedeutet das für Einzelunternehmerinnen?
Nageldesignerin Martina: „Die meisten Nagelstudios werden von nur einer, höchstens zwei, Nageldesignerinnen betrieben. Die Anschaffung der verschiedenen geforderten Schutzmaßnahmen übersteigt die Einnahmen in dieser umsatzschwachen Zeit bei Weitem. Ich habe zudem Angst, dass sich trotz bester Vorkehrungen jemand in meinen Räumlichkeiten infiziert, das möchte ich auf jeden Fall verhindern.“
Was verändert sich an eurem Hygienekonzept?
Nagelstudio Stefanie: „Das bestehende Hygienekonzept im Nagelstudio bleibt, wie es ist:Es gibt ausschließlich TerminkundinnenKundinnen mit Symptomen nicht behandelnNageldesignerin mit Symptomen bleiben ZuhauseBeim Betreten des Studios Hände desinfizierenDie Kontakte im Studio werden durch Listen verfolgtAn jedem Tisch haben wir Schutzscheiben aus GlasNach jeder Kundin Arbeitsplatz und Werkzeuge gründlich desinfizieren und sterilisierenEinmalfeilen benutzen Regelmäßiges Lüften, Stoßlüften mindestens alle 20 MinutenMindestabstand von 1,5 m einhalten (von Mensch zu Mensch, von den verschiedenen Bereichen zueinander etc.)Anders sieht es da bei kosmetischen Behandlungen, vor allem des Gesichts, aus. Hier kommen neue Anforderungen wie beispielsweise tagesaktuelle Schnelltests der Kundinnen und der Kosmetikerin hinzu.“
Wo siehst du aktuell die größten Probleme?
Nageldesignerin Stefanie: „Wir sind ein Studio, das sowohl Nageldesign als auch kosmetische Behandlungen anbietet. Für uns stellen sich viele Fragen vor allem in Bezug auf die wahrscheinlich demnächst nötigen Schnelltests. Wo bekommen wir die her? Wer wird sie durchführen? Wer wird das zahlen?“
Führst du Schnelltests in deinem Studio durch oder bereitest du ein Konzept dafür vor, Martina?
Nageldesignerin Martina: „Nein, Schnelltests müsste ich Kundinnen anrechnen und viele wollen nicht mal getestet werden. Diese Kunden bleiben dann weg. Manche Kunden denken zudem, dass man testet, weil man jemanden mit Corona im Studio hatte. Auch die Beschaffung der Tests in diesen großen Mengen ist schwierig. Ich würde also eher vorübergehend schließen, wenn die Schnelltest gefordert, aber nicht gestellt werden. Wenn die Tests für mich und meine Kundinnen umsonst wären, würde ich das jedoch nochmal überlegen.“
Was bedeutet es für Nagelstudios vor wichtigen Feiertagen nicht arbeiten zu dürfen?
Nageldesignerin Martina: „Für Nagelstudios ist es definitiv schlecht, an diesen wichtigen und umsatzstarken Tage nicht arbeiten zu können. Normalerweise sind die Studios an Tagen vor Events wie Ostern, Weihnachten und Silvester immer gut besucht, denn viele wollen sich schön machen und zeitaufwendige Extras auf den Nägeln. Man verdient also genau an solchen Tagen mehr Geld.“
Wie ist die Lockdown-Verlängerung für eure Kundinnen?
Nageldesignerin Stefanie: „Unsere Kundinnen haben sich erstmal sehr über die Lockerungen gefreut, sind gerne wieder ins Nagelstudio gekommen und haben ein kleines Stück „Normalität“ richtig genossen. Aber sie sind inzwischen auch sehr verunsichert aufgrund der ständig wechselnden Regelungen. Viele haben sich tatsächlich dagegen entschieden, vorerst Gel oder andere professionelle Nagelmodellagen zu tragen, weil sie Angst vor einem erneuten Lockdown haben und dann nicht ins Nagelstudio gehen können. Für viele war die bestehende Modellage im Lockdown ein großes Problem: Auswachsen, Einreißen, Abplatzen etc., für die meisten war es schwierig, nicht rechtzeitig zu einem Refill kommen zu dürfen und somit alleine vor der Handhabung der auswachsenden Kunstnägel zu stehen. Anders verhält es sich bei der Pediküre, denn da die Zehennägel langsamer wachsen, ist hier der Betrieb eigentlich ganz normal.“
Wie versuchst du deine Kundinnen zu unterstützen?
Nageldesignerin Stefanie: „Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn sich Kundinnen im Moment gegen Nagelmodellagen mit Gel entscheiden. Wer dennoch gern ins Studio kommen möchte, kann dies auch für eine klassische Maniküre mit oder ohne Lack tun. Wer langanhaltende Nageldesigns wünscht, die sich easy selbst entfernen lassen, kann auf Shellac oder UV-Nagellacke setzen.“