Splittrig? Rillig? Ständig eingerissen? Damit du deine Naturnägel optimal und bedarfsgerecht pflegen kannst, solltest du deinen Nageltyp genau kennen! Denn: So wie es verschiedene Haar- und Hauttypen gibt, sind auch die Fingernägel bei jedem Menschen unterschiedlich. Natürliche, wunderschöne und widerstandsfähige Nägel benötigen eine individuelle und angepasste Pflege. Erkrankungen und Verletzungen können ebenfalls Einfluss auf den Pflegebedarf eines Naturnagels nehmen und zu Veränderungen der Nägel führen. 

Warum ist die Nageltyp-Analyse wichtig?

Nageldesignerin Nini: „Generell empfehle ich allen, eine Nageltyp-Analyse durchzuführen, um ihre Naturnägel optimal zu schützen und zu unterstützen. Für die Anwender:innen zu Hause ist es gut zu wissen, welche Produkte man wirklich für schöne Nägel braucht. So nutzt du die richtige Pflege und kannst dir die für dich nutzlosen Nagelprodukte sparen. Im Studioalltag, beispielsweise bei der Modellage, ist die Nageltyp-Analyse besonders wichtig, um die passenden Produkte für die Haltbarkeit des Nageldesigns zu wählen. Außerdem wird so auch klar, auf welche Produkte verzichtet werden sollte, um den Nagel nicht weiter in Mitleidenschaft zu ziehen!“ 

• Nagel schützen
• Nagel unterstützen
• Die richtigen Produkte wählen
• Geld sparen (keine Fehlkäufe bei der Nagelpflege)
• Haltbarkeit von Modellagen erhöhen

Wie wird die Nageltyp-Analyse durchgeführt?

Nageldesignerin Nini: „Für die Nageltyp-Analyse werfe ich zunächst einen Blick auf die komplette Hand – ist sie schwitzig oder gibt es eher trockene Stellen? Dann schaue ich mir die Nagelhaut an: Ist sie rissig oder gummiartig? Erst mein letzter Blick geht zur Nagelplatte, um zu schauen, was noch dazu kommt: Beispielsweise ist es von Interesse, ob der Nagel besonders dünn ist, Rillen oder Verletzungen aufweist. Sehr feuchte Nägel erkennt man an einem öligen Glanz auf Nagel und Haut. Trockene Nägel sind eher porös, einzelne Stückchen von Haut und Nagelplatte stehen ab – insgesamt macht der Nagel einen eher „krümeligen“ Eindruck.“

• Gesamte Hand betrachten
• Nagelhaut anschauen
• Nagelplatte bewerten

Die Nageloptik kann auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Hormonumstellungen, Vitaminmangel, Hauterkrankungen oder andere Krankheiten können sich durch die Nägel zeigen. Deswegen solltest du stärkere Nagelprobleme unbedingt ärztlich abklären lassen! 

Normaler Nagel

So erkennst du einen normalen Nagel:

• roséfarben
• glatte, starke, gesunde Oberfläche
• sind flexibel (biegsam – längs und quer)

Pflege für normale Nägel

Normale Nägel benötigen ausreichend Pflege, um gesund und schön zu bleiben. Wir empfehlen dir, rückfettende Handcremes und Nagelöle zu verwenden. Vor allem in der kalten Jahreszeit oder wenn du dir oft die Hände wäschst (beispielsweise aufgrund deines Jobs), solltest du auf eine gute Feuchtigkeitsversorgung von Nägeln und Haut achten. 

Trockener Nagel

So erkennst du einen trockenen Nagel:

• Feuchtigkeitsmangel
• Trockene, matte Oberfläche
• Möglicherweise weiße Flecken und Rillen
• Eingeschränkte Flexibilität

Pflege für trockene Nägel

Auf jeden Fall solltest du auf feuchtigkeitsspendende Cremes, Mousse und Handschaum setzen. Auch praktische Nagelölroller sollten regelmäßig zum Einsatz kommen. Auf Aceton oder sehr scharfe Cleaner sollten Personen mit trockenen Nägeln hingegen verzichten, denn diese trocknen sie zusätzlich aus. Diese Info ist beispielsweise wichtig bei Shellac, da hier zum Ablösen acetonhaltige Entferner genutzt werden. Wer seine Hände oft waschen muss, sollte auf rückfettende Seife setzen oder Einmalhandschuhe tragen. In regelmäßigen Abständen kann auch ein Slugging durchgeführt werden als Kur für die trockenen Nägel.  

Harte, brüchige Nägel

So erkennst du einen harten & brüchigen Nagel:

• Hart & fest
• Unflexibel
• Neigt zum Abbrechen
• leichte Gelbfärbung durch verdickte Hornplatte möglich
• kann gewölbt oder gerillt sein
• trockene Oberfläche möglich

Pflege für harte & brüchige Nägel

Die Pflege ähnelt der von trockenen Nägeln. Zusätzlich kannst du eine Polierfeile (mit 1000 und 4000 Seite) nutzen. Durch das Polieren wird der Nagel fester sowie gegen äußere Einflüsse versiegelt und erhält einen natürlichen Glanz.

Beschädigter Nagel

So erkennst du einen beschädigten Nagel: 

• beschädigte Nageloberfläche / Keratinschicht
• meist nach dem Abtragen oder Entfernen von Gel- oder Acrylnägeln (Kunstnägeln)
• bis zur Nagelmitte abblätternde Nagelschichten
• verletzte Nägel (durch chem. oder äußere Einwirkung, Nagelbeißer)
• meist sehr dünn, schwach
• gehemmtes Wachstum

Pflege für geschädigte Nägel

Wenn zu viel weggefeilt wurde, kann es wehtun, weil die Nagelplatte dann zu dünn ist. Generell schafft eine Calcium Base mit Extra Calcium als Alternative zu Klarlack wieder neue Stärke. Nutze Nagelöl, um den nachwachsenden Nagel zu stärken. Wenn es starke Schmerzen und Entzündungen gibt (beispielsweise bei Nagelhautverletzungen oder wenn der Nagel komplett durchgefeilt ist), solltest du unbedingt ärztlichen Rat suchen!

Weicher Nagel

So erkennst du einen weichen & dünnen Nagel: 

• sehr weich und dünn
• reißt schnell ein
• gehemmtes Wachstum
• dünner feuchter Nagel: kein Slugging
• dünner trockener Nagel: Slugging

Pflege für weiche Nägel

Auch weiche Nägel profitieren von einer stärkenden Calcium Base. Zudem kann hier ebenfalls eine Polierfeile zum Einsatz kommen. Entscheidest du dich grundsätzlich gegen einen Lack, solltest du regelmäßig Nagelpflege auftragen. Ansonsten kann dir ein Klarlack als Verstärkung dienen und das Nagelöl auf die Nagelhaut aufgetragen werden. Ob Slugging richtig ist, hängt von der Ursache ab (siehe oben).

Splitternder & abblätternder Nagel

So erkennst du splitternde Nägel:

• abblätternde, splissende Schichten an der Nagelspitze
• meist durch starke Beanspruchung oder unsachgemäßes Feilen 
• weitere mögliche Ursachen: Feuchtigkeitsmangel bzw. Austrocknung des Nagels

Pflege für splitternde Nägel

Abblätternde und splissende Nagelschichten können bei allen Nageltypen vorkommen. Um die betreffenden Nagelspitzen zu stabilisieren, werden die Nagelschichten durch geeignete Produkte wieder miteinander verbunden. Calcium Base + Klarlack + Polierfeile nutzen, um zu stabilisieren und einen Nagelhautpflegestift als Pflege über den kompletten Nagel verwenden. Extra-Tipp: Verwende den Base Coat Nagelhärter - das freie Nagelende muss damit gut ummantelt werden, damit die eventuell schon gesplitterten Schichten gut ausgefüllt und verbunden werden.

Rilliger Nagel

So erkennst du einen rilligen Nagel:

• Rillen auf der Nageloberfläche
• Rillen von Mond zur Spitze
• Mehrere Rillen nebeneinander
• Rillen auf dem ganzen Nagel möglich

Pflege rilliger Nägel

Rillige Nägel sind meist erblich bedingt und können bei allen Nageltypen vorkommen. Besonders oft findet man sie jedoch bei harten und trockenen Nägeln - deswegen solltest du auf feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte setzen. Um die Nageloberfläche optisch zu glätten, kann man zusätzlich Rillenfüller auftragen. Ansonsten empfiehlt sich eine feuchtigkeitsspendende, rückfettende Pflege wie bei trockenen Nägeln.

Seitlich einreißender Nagel

So erkennst du einen seitlich einreißenden Nagel:

• Dünn
• schwach
• stark beansprucht

Pflege bei seitlich einreißenden Nägeln

Bei diesem Nagelproblem müssen die Seiten des Nagels zusätzlich geschützt werden. Hier kann bei der Nagelmodellage mit Fiberglasfaserprodukten gearbeitet werden, um die Nagelseiten gezielt zu verstärken. Hierfür legst du ein passendes Stück der Faser über den Riss. Anschließend wird mit einem Klarlack oder der Calcium Base versiegelt – mit mindestens zwei Schichten.