Die besten Gel-Pinsel: Worauf du achten solltest!

Größe, Form, Material – welcher Gel Pinsel ist der Richtige? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten! Unsere Nageldesignerin Martina erklärt dir im Interview, welche Gel Pinsel sie für welche Arbeiten besonders gerne benutzt. Sie erklärt dir auch, worauf du achten solltest, um den perfekten Gel Pinsel für dich zu finden. 

5 Fragen an die Expertin:
Der beste Gel Pinsel

„Ich gebe dir gerne Tipps und Ratschläge, aber ich sage es gleich: Den besten Gel Pinsel wählst du am Ende mit deiner Erfahrung aus – ausprobieren und testen ist hier unverzichtbar. Ich weiß inzwischen schon beim ersten Anschauen, ob ein Produkt für meine Arbeit was taugt oder nicht. Das wird dir mit der Zeit auch so gehen“, erklärt Nageldesignerin Martina. 

Kann man sagen, dass es den EINEN Gel Pinsel gibt?

Nageldesignerin Martina: „Eigentlich kann man gar nicht so pauschal sagen, ob jetzt nur der EINE Pinsel der Beste ist. Man muss immer unterscheiden: Wofür benötige ich welchen Pinsel? Danach entscheidet sich, welcher Gel Pinsel der Richtige für die jeweilige Anforderung ist. Für Anfänger*innen kann es sinnvoll sein, Pinsel-Sets mit verschiedenen Pinselarten zu benutzen, um herauszufinden, welche Art sich für was besonders eignet und welcher gut in der Hand liegt. Als Einsteiger*in würde ich mich immer erstmal für günstige Pinsel-Sets entscheiden, bis ich genau weiß, was ich wirklich brauche und mir meine Anforderungen klar sind. “

Wonach entscheidet sich denn, welchen Pinsel ich benötige?

Nageldesignerin Martina: „Jedes Material im Nageldesign stellt andere Anforderungen an den Pinsel. Deswegen solltest du beispielsweise zwischen Pinsel für den Aufbau mit Systemgelen oder Pinsel für Farbgele oder Nail Art mit Gel unterscheiden. Zudem kommt es auf die Form der Spitze an und auf die Größe. Pinsel mit einer breiteren, rundlichen Spitze eignen sich beispielsweise hervorragend für Fullcover, weil man damit so supernah an den Rand der Nagelhaut kann. Fineliner mit sehr dünner Spitze hingegen sind perfekt für feine Linien und andere Nail Art. Leicht angeschrägte Pinselspitzen eignen sich unter anderem sehr gut für French. Fächerpinsel kannst du gut nutzen, um Glitter oder Glimmer auf einen Nagel zu bringen. Es kann zudem sein, dass du besonders gestaltete Pinsel nutzen möchtest – dafür gibt es Designpinsel, die sich beispielsweise durch einen besonders ansprechenden Schaft oder Griff auszeichnen. “

Echthaar oder Kunsthaar Pinsel für Gel?

Nageldesignerin Martina: „Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ist das Material der Pinselborsten: Es kann Echthaar oder Kunsthaar bzw. Synthetikhaar sein. Echthaar wird vorwiegend aus Rotmarderhaar gewonnen. Beim Kunsthaar bin ich immer ein bisschen zwiegespalten, denn diese sind eher fest und nicht so anschmiegsam und flexibel wie Echthaarpinsel. Auf der anderen Seite sind die Kunsthaarpinsel, eben weil sie nicht so leicht nachgeben, perfekt für das Auftragen und Einmassieren von Haftgel. Auch wenn ich mit den dickviskoseren Masterline Gelen modelliere, finde ich die härteren Borsten angenehmer. Ein großer Nachteil für mich bei den Echthaarpinseln ist, dass sie aus dem echten Fell der extra dafür gezüchteten Tiere gefertigt werden – wir arbeiten mit Hochdruck daran, endlich auch so feine Kunsthaare wie Naturhaare herstellen zu können, um aus Tierliebe auf die echten Haare verzichten zu können. Bis heute lässt sich die sanfte Feinheit des Echthaars im Nageldesign leider noch nicht durch Kunsthaar ersetzen. Beim Fullcover entstehen damit keine Streifen, besonders bei Metallic Farben ist das relevant. Generell gilt: Je feiner das Haar des Pinsels, desto feiner der Strich!“

Warum sind die Borsten von Gel Pinseln vor der ersten Anwendung hart?

Nageldesignerin Martina: „Gel Pinsel werden immer mit einer schützenden Ummantelung geliefert, die die Borsten zunächst härtet: mit Gummi Arabica. Deswegen ist es nötig, einen neuen Pinsel vor dem ersten Einsatz einzuarbeiten. Man merkt, dass der Pinsel mit Gummi Arabica geschützt wurde, wenn er beim Auspacken eine harte Spitze hat, die sich kaum flexibel bewegen lässt. Um die Ummantelung abzulösen, bewegst du sanft die Pinselborsten hin und her – so lange, bis kein Gummi-Arabica-Staub mehr aus dem Pinsel kommt. Anschließend wäschst du den Pinsel sanft unter lauwarmem Wasser aus. Oder du nimmst ein kleines Gefäß und machst etwas Cleaner rein und spülst den Pinsel vorsichtig.“

Dein Profi-Tipp für die Gel Pinsel?

Nageldesignerin Martina: „Ich empfehle unbedingt für jedes System, ob Farbgel, Effektgel oder Modellage, immer jeweils einen eigenen Pinsel zu nutzen, der ausschließlich dafür eingesetzt wird. Ich habe tatsächlich sogar einzelne Pinsel für Grüntöne, für Rottöne etc. Sonst musst du sie jedes Mal sehr aufwendig und gründlich reinigen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern schadet auf Dauer auch dem Pinsel, sodass dieser nicht so lange hält. Ganz besonders aufpassen musst du, wenn dein Pinselreiniger sehr viel Aceton enthält. Pinselhaare sind vergleichbar mit Haar-Extensions beim Menschen: Diese abgestorbenen Haare können sich nicht mehr selbst versorgen und müssen mehr gepflegt werden. Wenn der Pinsel also mit scharfen Reinigungsmitteln oft bearbeitet wird, sieht er schnell aus, als hätte er in die Steckdose gefasst: Die Haare stehen ab und man kann nicht mehr sauber arbeiten.“

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