Deformierte Nägel – was tun?

Unangenehm und für die Betroffenen oftmals auch seelisch eine große Belastung: deformierte Nägel. Du erkennst sie unter anderem an sichtbaren Verformungen, aber auch an Verfärbungen, Verdickungen oder dünneren Stellen, sogar eine Nagelablösung ist möglich. In Mitleidenschaft gezogen sein können sowohl Finger- als auch Zehennägel. Die Ursache von deformierten Nägeln liegt oftmals in einer Nagelerkrankung oder Verletzung der Nagelwurzel. Unsere Expertin empfiehlt: „Die Ursache für Deformierungen sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden! Wende dich hierfür an eine Dermatologie-Praxis, denn nur hier kann die richtige Diagnose gestellt und fachkundig behandelt werden.“

Was sind deformierte Nägel?

Die Nägel auf deinen Fingern und Zehen sind als Schutzschilde konzipiert, um deine empfindlichen Nervenenden und die Haut vor Verletzungen zu schützen, aber auch Bewegungen wie Laufen und Zugreifen zu vereinfachen. Die Finger- und Fußnägel bestehen aus Hornhautzellen-Platten, die sich stets erneuern. Im gesunden Zustand zeigen sie ein zartes Rosa und eine ebenmäßige, leicht glänzende Oberfläche. Sind die Nägel deformiert, können sie folgende Veränderungen zeigen:

  • Veränderungen der Oberflächenstruktur, wie Furchen- oder Grübchenbildung
  •  Veränderungen der Form, wie Löffel- oder Uhrglasnagel
  •  Anlagestörung und darauf basierend falsches Nagelplattenwachstum:
    • Aufsplittern des Nagels (Onychoschisis)
    • Einreißen des Nagels (Onychorrhexis)
    • Ablösung des Nagels (Onycholyse)

Ursachen für deformierte Nägel

Muss ich mich wirklich immer um meine deformierten Nägel kümmern? „Ja, du solltest deinen Nägeln immer Aufmerksamkeit schenken! Es gibt viele verschiedene Ursachen für Nagelverformungen und je nachdem, warum der Nagel ein Trauma hat, kann sich die Nagelplatte immer weiter ablösen, bis du sie schlimmstenfalls komplett verlierst oder hinweisgebende Krankheiten zu spät erkannt werden“, sagt unsere Nagelexpertin. Sie hat für uns die 6 bekanntesten Ursachen für deformierte Nägel zusammengetragen:

1. Nagelpilz

Eine weit verbreitete Ursache für Veränderungen am Nagel ist eine Pilzinfektion, die auch als Nagelpilz oder Nagelmykose bezeichnet wird. Ist ein Nagel bereits vorher geschädigt, haben Pilze ein leichtes Spiel und können ins Nagelbett eindringen, wo sie sich vermehren und für die Symptome deformierter Nägel sorgen können.

2. Nagelverletzung

Oft liegt der Verformung (vor allem einzelner Nägel) eine Verletzung der Nagelmatrix zugrunde, beispielsweise ein Schnitt.

3. Nägelkauen

Das stete Kauen an den Nägeln verletzt den Nagel dauerhaft und kann für Verformungen sorgen. Hier kann dir ein Nagelkauer Stop Lack helfen!

4. Umgang mit Chemikalien

Wer häufig in Kontakt mit chemischen Lösungsmitteln kommt, kann ebenfalls Verformungen der Nägel entwickeln.

5. Chronische Erkrankungen

Allgemeine Grunderkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechten, Asthma, Warzen, Herz-, Lungen- und Magen-Darm-Erkrankungen sowie eine HIV-Infektion oder eine beginnende Leberzirrhose können verantwortlich sein für die Verformungen.

6. Vitamin- und Eisenmangel

Liegt den deformierten Nägeln ein Mangel zugrunde, treten die Verformungen normalerweise an allen Nägeln der Finger und Zehen auf. Bekannte Symptome eines Mangels können unter anderem weiße oder graue Flecken auf den Nägeln sein (beispielsweise bei Eisenmangel). Um eine ernste Erkrankung auszuschließen und die richtigen Nährstoffe zu supplementieren, solltest du unbedingt zur Ärzt:in gehen.

Diagnose & Behandlung: Was machen Ärzt:innen bei deformierten Nägeln?

Für die erfahrenen Ärzt:innen in der Dermatologie-Praxis gehören deformierte Nägel zum Alltag – sie haben viel Erfahrung und können anhand verschiedener Merkmale eine Diagnose über die Ursache der Nageldeformation stellen, um diese ganz gezielt und individuell zu behandeln. Hierfür wirst du im Patientengespräch gefragt, wann dir die Veränderung zuerst aufgefallen ist, wie lange du sie also schon hast und an welchen Nägeln (nur einem oder mehreren oder sogar allen?). Außerdem ist für die Diagnose relevant, ob du chronische Erkrankungen hast, bestimmte Medikamente einnimmst oder ob beispielsweise ganz konkret eine Verletzung vorliegt und der Nagel deswegen verändert ist. 

Wichtig: Wenn du beruflich oder wegen deines Hobbys viel mit Chemikalien in Berührung kommst, solltest du das im Gespräch erwähnen – dazu zählen auch Hautdesinfektionsmittel, wenn du beispielsweise im Krankenhaus oder der Pflege arbeitest.

Nach dem Gespräch wird der Nagel untersucht, dabei werden unter anderem die Verfärbungen, die Struktur, Festigkeit, Beschaffenheit und die Form des Nagels begutachtet. Im Anschluss wird die Diagnose gestellt, anhand derer ein Behandlungsplan erstellt wird. Gibt es äußere Einflüsse wie Chemikalien, wird dir empfohlen, wie du deine Nägel und deine Haut besser schützen kannst. Hast du eine Entzündung oder Nagelpilz, können Speziallacke oder andere Medikamente zum Einsatz kommen. Basieren deine deformierten Nägel auf Krankheiten, die den gesamten Körper betreffen, wie Schuppenflechte, Asthma oder Herzerkrankungen, muss hier eine entsprechende Behandlung der Grunderkrankung erfolgen. Es kann also sein, dass du an Fachärzt:innen für weitere Untersuchungen (wie Blutabnahmen) überwiesen wirst. Bei Wucherungen oder verdächtigen Leberflecken (unter dem Nagel) steht eine labortechnische Untersuchung an, um eine Bösartigkeit auszuschließen.

12 Tipps gegen deformierte Nägel:

Wähle ein gutes Nagelstudio! Achte darauf, dass in deinem Nagelstudio sauber gearbeitet wird und alle Materialien stets fachkundig gereinigt und desinfiziert werden. Lass dich nicht von Dumping-Preisen locken!

Pinche deine Nägel nicht zu stark! Das zu starke Pinchen mit der Klemme drückt den Nagel in eine sehr schmale Form, das spürst du schon, während die Pinch-Klemme noch am Nagel sitzt. Sobald es sehr unangenehm ist oder gar schmerzt, wird zu stark gepincht. Damit verformst du deinen Nagel mitunter so sehr, dass er sich ablösen kann

Starte erst nach Abheilung wieder mit dem Nageldesign. Erst wenn akute Infektionen und Verletzungen abgeheilt sind, solltest du deine Nägel wieder mit einem neuen Nageldesign verschönern. Unsere Expertin empfiehlt hierfür Acryl oder Acrylgel, weil es Stabilität verleiht. Außerdem wird Acryl nicht unter der UV-Leuchte ausgehärtet - bei frisch abgeheilten Wunden kann die Hitzeentwicklung schmerzhaft sein.

Schütze Haut & Nägel: Trage schützende Handschuhe, wenn du im Haushalt arbeitest oder Umgang mit Chemikalien hast.

Nutze acetonfreien Nagellackentferner.

Nutze eine Nagelfeile zum Kürzen und Formen deiner Nägel.

Verwende rückfettende Cremes, Öle und Seifen.

Behandle deine Nagelhaut gut! Nur zurückschieben mit einem Rosenholzstäbchen,geschnitten werden sollte sie ausschließlich von Profis.

Versuche, die mechanische Belastung deiner Nägel zu verringern.

Ernähre dich vielseitig und ausgewogen, um alle Nährstoffe für deine Nägel zu erhalten.

Trinke eine adäquate Menge Wasser pro Tag.

Wenn du eine Medizin verschrieben bekommst, wende diese nach Anweisung an und bleibe konsequent dabei.

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